Wenn du deine Gitarre lackieren möchtest, ist die Wahl des richtigen Lacks genauso wichtig wie die Vorbereitung. Die Lackierung bestimmt nicht nur das Aussehen der Gitarre, sondern auch ihren Schutz und – in manchen Fällen – sogar den Klang. In diesem Blogbeitrag stellen wir die drei gängigsten Gitarrenlacke vor: Nitrozellulose- , Polyurethan- und wasserbasierte Lacke .
1. Nitrozelluloselack
Merkmale:
- Dünne, atmungsaktive Lackschicht
- Wird seit den 1950er Jahren von Marken wie Fender und Gibson verwendet.
- Bekannt für seinen "Vintage-Look" und die natürliche Alterung (Risse und Verfärbungen im Laufe der Zeit)
Vorteile:
- Beeinträchtigt den Klang nur minimal, da die Schicht dünn ist.
- Verleiht einen authentischen, klassischen Look
- Beschädigungen und Kratzer lassen sich relativ leicht reparieren.
Nachteile:
- Weniger kratz- und stoßfest
- Trocknet langsam: Zwischen den Anstrichen muss viel Zeit vergehen.
- Empfindlich gegenüber Feuchtigkeits- und Temperaturunterschieden
Für wen ist es geeignet?
Für Gitarristen, die einen Vintage-Look und ein Finish lieben, das im Laufe der Jahre Charakter entwickelt.
2. Polyurethanlack (PU-Lack)
Merkmale:
- Dicke, robuste Lackschicht
- Moderner Standard für viele Gitarrenhersteller
- Schützt die Gitarre sehr gut vor Kratzern und Stößen.
Vorteile:
- Langlebig und verschleißfest
- Trocknet schneller und lässt sich leichter in mehreren Schichten auftragen.
- Erhältlich in matter und hochglänzender Ausführung.
Nachteile:
- Eine dickere Schicht kann die Resonanz der Gitarre etwas dämpfen.
- Im Schadensfall schwieriger zu reparieren.
- Das Entfernen oder Abschleifen dauert länger.
Für wen ist es geeignet?
Für Gitarristen, die eine robuste, pflegeleichte Oberfläche mit einem eleganten, modernen Look wünschen.
3. Farben auf Wasserbasis
Merkmale:
- Umweltfreundliche Alternative zu herkömmlicher Farbe
- Trocknet schnell und enthält weniger schädliche Dämpfe
- Geeignet für farbige und klare Lackierungen
Vorteile:
- Kurze Trocknungszeit und einfache Verarbeitung
- Weniger schädliche Dämpfe: ideal für den Innenbereich
- Dünne Schichten sind möglich, vergleichbar mit Nitrocellulose.
Nachteile:
- Kann etwas empfindlicher gegenüber Kratzern sein.
- Oft ist ein guter Versiegler/Grundierer erforderlich, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
- Die Oberfläche kann etwas weniger „tief“ wirken als PU-Lack.
Für wen ist es geeignet?
Für Heimwerker und alle, die sicher und umweltfreundlich arbeiten möchten.
Welche sollten Sie wählen?
Die Wahl hängt von Ihren Wünschen ab:
- Vintage-Look & -Feeling: Nitrozellulose
- Maximaler Schutz und geringer Wartungsaufwand: Polyurethan
- Schnell, sicher und umweltfreundlich: Farben auf Wasserbasis
Zusätzliche Tipps für ein schönes Ergebnis
- Verwenden Sie immer eine Grundierung oder Versiegelung: Dadurch wird eine gleichmäßige Basis geschaffen und verhindert, dass die Farbe in das Holz eindringt.
- Arbeiten Sie in dünnen Schichten: Mehrere dünne Schichten ergeben ein wesentlich besseres Ergebnis als eine dicke Schicht.
- Lassen Sie die Farbe vollständig aushärten: Je nach Art der Farbe kann dies Tage bis Wochen dauern. Geduld zahlt sich aus!
👉 In unserem nächsten Blogbeitrag erklären wir Ihnen Schritt für Schritt , wie Sie die Farbschichten sauber auftragen und abschließen, um ein professionelles Endergebnis zu erzielen.